<h4>Nur die Anthropofagie verbindet uns!<a href="http://maiz.at/#fn1" id="ref1" title="Andrade, Oswalde">[1]</a><br> Wir essen nicht, um unsere Identität zu bilden, aber um sie zu entbilden und immer erneut zu bilden.<a href="http://maiz.at/#fn2" id="ref2" title="Rouanet, Paulo Sergio">[2]</a><br> maiz ist ein Ort des Fressens und der Verdauung. Auch des Ausscheidens.<br> maiz ist ein Ort der Vermittlung und der Wissensproduktion.<br> </h4><h5>Vermittlung zwischen Theorie und Praxis.</h5><p>Wir setzen Ideen und Konzepte aus der Theorie in Verhältnis zu Fragestellungen und Erfahrungen aus der Praxis. Wir hinterfragen die Praxis. Wir hinterfragen die Theorie. Wir entwerfen Strategien, Planungen und Methoden.</p><h5>Vermittlung zwischen unterschiedlichen Formen von Wissen.</h5><p>Dazu benutzen wir unterschiedliche Sprachen und Register. Wissensformen werden hierarchisiert. Das heißt, Wissensformen werden nicht gleich gewertet. Die Vermittlung berücksichtigt und thematisiert das.<br>Wir stellen die Fragen: Was gilt als Wissen? Wann? Wo? Warum? Wir befragen uns auch.<br>Wir kauen das Wort Vermittlung und entwerfen kakophonische, missklingende, utopische Dialoge. Es sind missstimmige Dialoge. Utopische Dialoge entwerfen das (noch) nicht Mögliche. Das, was sein soll.</p><h5>Wissen entsteht.</h5><p>Wir bewegen uns zwischen unterschiedlichen Sprachen: die wissenschaftliche, die literarische, die künstlerische, die journalistische, die politische Sprache. Die vulgäre Sprache und die Bildungssprache. Wir versetzen Grenzen zwischen den Sprachen. Wir bewegen uns zwischen unterschiedlichen politischen und theoretischen Ansätzen. Und versetzen auch hier die Grenzen.<br>Wir gründen nach 20 Jahren die Universität der Ignorant_innen. Diese Universität entwerfen wir auch als einen Ort der Vermittlung und der Wissensproduktion. Ein Versuch, ein Experiment.<br>Es geht um reden und es geht um gehört werden. Es geht um reden und es geht um gehört werden wollen. Daher schreiben wir hier einige Regel als Vorschlag für Vermittlung zwischen Bildungssprachen und vulgären Sprachen.</p><p>So wenig wie möglich:</p><ul><li>(lange) Nebensätze und Schachtelsätze</li><li>grammatikalische Strukturen, die eher in der geschriebenen Sprache vorkommen (z.B. Genitiv, Passiv, Präteritum)</li><li>Dialektale Varianten</li></ul><p>So viel wie möglich:</p><ul><li>Erklärungen von abstrakten Begriffen</li><li>Erzählungen mit Beispielen</li><li>Bilder und andere Formen nonverbaler Kommunikation</li><li>Langsames und deutliches Sprechen</li><li>Gemeinsames Denken, schlussfolgerndes Denken, Brainstorming, usw.</li></ul><h4>Infos zur Organisation:</h4><ul><li>Die Universität der Ignorant_innen verfügt über kein ökonomisches Kapital und will es auch nicht erwerben und/oder verwalten. Es gibt daher keine Bezahlung für Beiträge. Schlafmöglichkeiten werden privat organisiert. Bitte informiert uns, wenn ihr einen Schlafplatz braucht. Es gibt auch kein Geld für Fahrtkosten. Wer jedoch eine Unterstützung benötigt, kann uns kontaktieren. Wir werden versuchen, Spenden zu organisieren.</li><li>Die Beiträge können in jeder Sprache gestaltet werden; Übersetzung kann angeboten werden. Wir werden versuchen, Dolmetscher_innen zu finden. Aber dafür brauchen wir die Information sobald wie möglich.</li><li>Anmeldungsformular folgt im Anhang. Es steht auch auf der maiz-website. Die Anmeldung ist bis Ende Oktober möglich. Auch die Personen, die einen Beitragsvorschlag einreichen, sollen das Anmeldungsformular gemeinsam mit der Einreichung senden.</li></ul><ol><li id="fn1"><b><a href="http://maiz.at/#ref1" title="Jump Up">^</a></b>Andrade, Oswald (1928): Manifesto Antropófago. In: http://www.ufrgs.br/cdrom/oandrade/oandrade.pdf</li><li id="fn2"><b><a href="http://maiz.at/#ref2" title="Jump Up">^ </a></b>Rouanet, Paulo Sergio (1998): Manifesto antropofágico: 70 anos depois. In: http://www.oocities.org/hotsprings/villa/3170/Rouanet2.htm</li></ol>