Self-defenceIT – Migrantinnen wehren sich gegen Gewalt in den Neuen Medien
Laufzeit: Februar 2011 - Januar 2013
Das Aktionsforschungsprojekt zur Unterstützung von Migrantinnen bei der aktiven Medienbegleitung ihrer Kinder (Daphne III, 2011–2012) richtet sich an:
- Migrantinnen (25+), die mit erzieherischen Aufgaben (als Mütter, Erziehungsberechtigte, Pädagoginnen, Betreuerinnen etc.) befasst sind.
- Kinder und Jugendliche der ersten und zweiten Generation von Migrant_innen.
- die allgemeine Öffentlichkeit und insbesondere Einrichtungen, die sich mit Neuen Medien befassen, um für das Themenfeld Neue Medien und Gewalt in Form von Rassismus, Sexismus und Homophobie zu sensibilisieren.
Inhalt
"Self-defenceIT" ist ein länderübergreifendes interdisziplinäres Aktionsforschungsprojekt von und für Migrantinnen zur Förderung einer handlungsorientierten Medienpädagogik. Gemeinsam mit Migrantinnen – als Expertinnen ihres Lebensalltags – werden Möglichkeiten zur Unterstützung einer aktiven Begleitung ihrer Kinder (8+) erforscht, Maßnahmen erprobt und evaluiert, um den "digital divide" zwischen den Generationen zu vermindern. Mithilfe einer kompetenten Medien-Begleitung für Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund werden zudem ermächtigende Strategien ("literacy empowerment") im Kampf gegen Formen der Gewalt wie Rassismus und Sexismus entwickelt. Langfristig soll "Self-defenceIT" die durch Rassismus und Gewalt bedingte soziale Exklusion von jugendlichen Migrantinnen und ihren Eltern (insbesondere Frauen) verringern und ihre gesellschaftliche Teilhabe verbessern.
Ziele des Projektes sind u.a.:
-
Internationale Datenerhebung und Analyse der Auswirkungen Neuer Medien auf Sozialisierungsprozesse von jugendlichen Migrantinnen sowie auf ihre gesellschaftliche Teilhabe;
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Erweiterung des Wissensstands von Migrantinnen im Umgang mit neuen Kommunikations-Technologien, als Unterstützung bei der verantwortungsvollen Begleitung ihrer Kinder im kritischen Umgang mit Neuen Medien und zur Stärkung ihres Selbstvertrauens;
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Förderung der Kompetenz zur Nutzung positiver Aspekte neuer Technologien (Kommunikation, Vernetzung, Partizipation u.ä.) und Bekämpfung von Gewalt in und durch Neue Medien (gegen Sexismus, Rassismus, Mobbing etc.);
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Verbesserung der symmetrischen Beziehungsebenen zwischen Kindern und Müttern und Verringerung von Machtstrukturen, die durch die zunehmende Wissenskluft zwischen den Generationen bedingt sind.
Angebote:
Im Rahmen des Projekts "Self-defenceIT" bieten wir:
1. Forschung
- Datenerhebung und Analyse
- Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Encarnación Gutiérrez Rodríguez (School of Languages, Linguistics and Cultures of Universität Manchester)
2. Aktion
- Workshop-Reihe für erziehungsberechtigte Migrantinnen sowie Migrantinnen in der Arbeit mit Kindern
- Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Bereichen Erziehung, Psychologie, Sozialpädagogik u.ä.
- Einschulungstools: optional für Frauen mit unterschiedlichen PC-Kenntnissen. Die Teilnehmerinnen können ein oder mehrere Tools auswählen.
3. Begleitende Beratung
für erziehungsberechtigte Migrantinnen
Veranstaltungen:
Einladung zur Self-defenceIT Abschlussveranstaltung
Am Freitag, 25. Januar um 17 Uhr im Pressezentrum im Alten Rathaus
"ICTs (Informations- und Kommunikationstechnologien) spielen eine wichtige Rolle im Leben von Migrantinnen. Obwohl sie in den Niederlassungsländern von ICTs-Berufen häufig ausgeschlossen sind, setzen sie ICTs stark als Mittel ein, um ihre transnationale Lebenswelt aufrecht zu erhalten. Der Umgang mit ICTs wird stark von ihrem Wissen über ihre soziale Position in der Niederlassungsgesellschaft geprägt. Einerseits werden Strategien entwickelt, um ICTs gegen strukturelle Gewalt, Rassismen und Sexismen einzusetzen. Andererseits finden Bemühungen statt, um die eigenen Lebensbedingungen mit Hilfe der ICTs zu verbessern." Assimina Gouma, maiz
Im Rahmen dieses Spannungsverhältnisses hat das Projekt Self-defenceIT gemeinsam mit den Migrantinnen Raum geschaffen, um gemeinsames, kritisches und relevantes Wissen über die ICTs zu produzieren. Ein besonderer Fokus waren die Anliegen von Müttern, die ihre Kinder im Umgang mit ICTs begleiten wollen. Die Schlussergebnisse und die Produkte dieses Aktionsforschungs-Projekts werden
am Freitag, 25. Januar um 17 Uhr im Pressezentrum im Alten Rathaus (Hauptplatz 1, Linz) präsentiert.
Programm der Abschlussveranstaltung
Rückblick auf die Abschlussveranstaltung des maiz-Projekts „Self-defenceIT - Migrantinnen wehren sich gegen Gewalt in Neuen Medien“ am 25. Januar 2013 im Alten Rathaus.
Publikationen:
Self-defenceIT Interantional Analyses – Research report
„Self-defenceIT – Migrantinnen wehren sich gegen Gewalt in neuen Medien“ - erschienen im März 2011 im Rundbrief der Sozialplattform OÖ.
Interview zu den Ergebnissen des ersten Analyseschritts. Erschienen im März 2012 in der KUPF-Zeitung (Kulturplattform OÖ).
„Grenzen (ver)setzten im Umgang mit neuen Medien“ - erschienen im März 2012 im Rundbrief der Sozialplattform OÖ.
Projektbericht – erschienen im April 2012 im maiz-Jahresbericht 2011
„Self-defenceIT“ - nominierte und ausgezeichnete Projekte der Sozialmarie 2012 wurden im Mai 2012 in einer Broschüre publiziert.
"Self-defenceIT im Endspurt – Teil 3" - erschienen im Dezember 2012 im Rundbrief der Sozialplattform OÖ.
"Migrantinnen im Cyberspace welche Mobilität zu welchem Preis" - erschienen im Dezember 2012 im online magazin von migrantinnen für alle (www.migrazine.at)
Link zur Projektwebsite: www.selfdefenceit.maiz.at
Vernetzung/Partnerschaft:
1) Operative Partnerschaft:
maiz (Projektträgerin)
Pädagogische Hochschule Freiburg (Deutschland)
ESCODE – Estudios Y Cooperacion para el Desarrollo (Spanien)
ANTIGONE: Informationszentrum zu Rassismus, Ökologie, Frieden und Gewaltfreiheit (Griechenland)
Openhead CIC/Fossbox (Großbritannien)
Universität Manchester – School of Languages, Linguistics and Cultures (Großbritannien)
2) Strategische Partnerschaft:
- Österreich
Freier Rundfunk Oberösterreich GmbH (Radio FRO)
KiJA – Kinder und Jugendanwaltschaft OÖ
PANGEA – Interkulturelle Medienwerkstatt
servus.at – kunst und kultur im netz
Institut für Frauen – und Geschlechterforschung der Johannes Kepler Universität Linz
- Deutschland
Büro für Migration und Integration der Stadt Freiburg
- Spanien
Universidad Complutense de Madrid – Departamento de Sociologia y Cambio Social de la Faculdat de Ciencias Politicas y Sociologia
Asociacion Cultural “La Eskalera Karakola” (Ekka)
Centro Hispano Centroamericano (CEPI)
- Griechenland
United African Women Organization
Kasapi – Union of Filipino Migrants in Greece
Kontakt:
Luzenir Caixeta: maiz@servus.at
Fördergeber
EU (Daphne III)
Integrationsstelle Land Oö