Gespräch: Amílcar Cabral

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17.09.24

Volkskundemuseum, Wien

 

17:00  Ausstellungseröffnung: maiz 30 Jahre Jubiläum

 

18:00 - 20:00 Uhr Um bate-papo sobre Amílcar Cabral – ein Pädagoge der Revolution 

Ein Gespräch anlässlich seines 100. Geburtstages 

mit Karim Duarte, Nzinga Mariama Diallo und Rubia Salgado 

Sprache: Deutsch

Um Bate-Papo / Ein Gespräch über das Vermächtnis einer der Ikonen des Widerstands gegen den europäischen Kolonialismus in Afrika, Amílcar Cabral, und über die Unabhängigkeitskämpfe in Guinea-Bissau und auf den Kap Verden.

Gesprächspartner*innen: 

Karim Duarte - Journalist, langjähriger Menschenrechtsaktivist. Patenkind von Amílcar Cabral und geboren in Algerien im Kontext der Unabhängigkeitskämpfe in Guinea-Bissau und Kap Verde, an denen seine Eltern maßgeblich beteiligt waren.

Rubia Salgado -  Lehrende* (mit Schwerpunkt Basisbildung/Alphabetisierung) Kulturarbeiter*in und Autor*in in selbstorganisierten Kontexten tätig. Sie ist Mitbegründer*in und langjährige Mitarbeiter*in der Selbstorganisation maiz in Linz, seit 2015 ist sie als Projektkoordinator*in, als Mitarbeiter*in in Forschungs- und Entwicklungsprojekten und als Lehrende* im Verein das kollektiv tätig.

Moderation: Mariama Nzinga Diallo - Aktivistin und Panafrikaniste Künstler*in, Fotograf*in, Performerin, studierte Kontextuelle Malerei auf der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ein Schwerpunkt ihrer künstlerischen Praxis bildet die Analyse rassistischer Körperpolitiken mit dem Ziel, diesen empowernde Gegenentwürfe entgegen zu setzen. Zudem beschäftigt sie sich mit dem Thema der Geschichtsschreibung in der Diaspora.

 

Wer war Amílcar Cabral?  Und warum wurde er als Pädagoge der Revolution benannt?

Almícar Cabral wurde genau vor 100 Jahren, im September 1924 in Bafatá, Guinea-Bissau, geboren und spielte eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die portugiesische Kolonialherrschaft in Westafrika. Er war ein führender Unabhängigkeitskämpfer und Theoretiker aus Guinea-Bissau und den Kap Verden. Cabral war Mitbegründer und Anführer der Afrikanischen Unabhängigkeitspartei von Guinea und den Kap Verden (PAIGC) und gilt als einer der wichtigsten antikolonialen Leader in Afrika.

Er führte einen langen und intensiven bewaffneten Kampf gegen die portugiesische Kolonialherrschaft, der in den 1960er Jahren begann und bis zur Unabhängigkeit Guinea-Bissaus im Jahr 1973 andauerte. Er war nicht nur ein militärischer Leader, sondern auch ein Intellektueller, der die Bedeutung von Bildung und Bewusstsein im Befreiungskampf betonte.

"Pädagoge der Revolution"

Paulo Freire, ein brasilianischer Pädagoge und Philosoph, der für seine Theorien zur Bildung und zur Befreiung bekannt ist, bezeichnete Cabral als "Pädagogen der Revolution", weil Cabral Bildung als ein zentrales Element im Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit betrachtete.  Cabral konnte, wie Paulo Freire es beschreibt, nicht nur zu denen sprechen, die er führte, sondern auch mit ihnen sprechen. Und Freire fügte hinzu: „Es gibt nur einen Weg, zu denen zu sprechen, die man führt, ohne gegen sie zu sprechen, und das ist, mit ihnen zu sprechen“.

Cabral war ein Kämpfer, der die Prinzipien der revolutionären Pädagogik in die Praxis umsetzte, indem er die Menschen nicht nur für den Kampf mobilisierte, sondern sie auch dazu befähigte, die Welt zu verstehen und zu transformieren. Cabral war der Ansicht, dass die Revolution nicht nur militärisch, sondern auch intellektuell und kulturell geführt werden musste.

Im Gespräch mit Karim Duarte, dessen Eltern maßgeblich an den Unabhängigkeitskämpfen und an den politischen Geschehen auf den Kap Verden nach der Unabhängigkeit beteiligt waren, werden wir die seltene Möglichkeit haben, in Wien über die Geschichte dieses Kampfes und über den außergewöhnlichen politischen Kämpfer und Intellektuellen Almícar Cabral zu erfahren und uns darüber auszutauschen. 

Begleitend zum Gespräch hallt die Frage nach, was wir von damals lernen können, um unsere heutigen Kämpfe besser reflektieren, planen und umsetzen zu können.

 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der WIENWOCHE 24 und in Kooperation mit dem ForschungsprojektOn the Nexus of Accumulation, Race, and Aesthetics. Perception, Jurisdiction, and Valorization in Colonial Modernity” statt, das durch die Volkswagen Stiftung finanziert wird.

In Kooperation mit dem Volkskundemuseum Wien

Gefördert von: Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Stadt Wien + WIENWOCHE und der Volkswagen Stiftung.

                                                                                                                                                                           Graphische Gestaltung: Adriana Torres Topaga

Jubiläumsillustration: Katrin Eftimova   

Auch mit Unterstützung von Marixeli Barea

   

 

 

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